Naturlatex-Matratzen: Erleben Sie den puren Schlafkomfort der Natur!
Der erholsame Schlaf auf einer Naturlatex-Matratze bietet eine einzigartige Verbindung von Komfort und Nachhaltigkeit. Naturlatex, gewonnen aus dem Saft des Kautschukbaums, hat sich als hervorragendes Material für Matratzen erwiesen. Es vereint ergonomische Unterstützung mit natürlicher Atmungsaktivität und trägt so zu einem gesunden Schlaf bei. Die besonderen Eigenschaften von Naturlatex machen ihn zu einer beliebten Wahl für Menschen, die Wert auf Qualität und Umweltfreundlichkeit legen.
In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit Naturlatex-Matratzen befassen. Wir betrachten die Vorteile dieses Materials, den Herstellungsprozess und die Unterschiede zu synthetischem Latex. Außerdem gehen wir auf die ergonomischen Eigenschaften ein, die zu einem verbesserten Schlafkomfort führen können. Wichtige Zertifizierungen und Standards werden ebenso thematisiert wie praktische Tipps zur Auswahl der richtigen Naturlatex-Matratze. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick zu geben, damit Sie eine fundierte Entscheidung für Ihren Schlafkomfort treffen können.
Naturlatex: Ein Geschenk der Natur
Ursprung und Gewinnung
Naturlatex, auch als Naturkautschuk bekannt, ist ein faszinierendes Geschenk der Natur. Es wird aus dem Milchsaft des Kautschukbaums (Hevea brasiliensis) gewonnen, der ursprünglich aus Mittelamerika stammt. Heute findet man die meisten Kautschukplantagen in Südostasien und Afrika.
Der Gewinnungsprozess des Naturlatex ist bemerkenswert einfach und nachhaltig. Die Rinde des Kautschukbaums wird bogenförmig angeritzt, wodurch der Milchsaft als natürlicher Schutzmechanismus des Baumes austritt. Dieser Saft wird in Behältern aufgefangen, die am Baum befestigt sind. Ein erwachsener Kautschukbaum kann täglich etwa 50 bis 80 Gramm Saft liefern und hat eine Erntedauer von ungefähr 25 Jahren.
Chemische Zusammensetzung
Die chemische Zusammensetzung des Naturlatex ist komplex und interessant. Der frisch gewonnene Milchsaft besteht zu etwa 60-75% aus Wasser und zu 25-35% aus Kautschuk. Zusätzlich enthält er kleinere Mengen an Harzen (1,5-2,5%), Eiweißen (1,5-2%) und Mineralstoffen (0,5-1%).
Der Hauptbestandteil des Kautschuks ist ein Polymer aus Isopren-Einheiten, das sogenannte cis-1,4-Polyisopren. Dieses Polymer hat eine außergewöhnlich hohe molare Masse von etwa 500.000 bis 2 Millionen g·mol−1. Diese einzigartige chemische Struktur verleiht dem Naturlatex seine besonderen Eigenschaften.
Einzigartige Eigenschaften
Naturlatex zeichnet sich durch eine Reihe bemerkenswerter Eigenschaften aus, die es zu einem idealen Material für verschiedene Anwendungen, insbesondere für Matratzen, machen:
- Flexibilität und Elastizität: Naturlatex ist hochelastisch und kehrt nach Verformung in seine ursprüngliche Form zurück.
- Atmungsaktivität: Es reguliert Feuchtigkeit besser als synthetische Materialien.
- Punktelastizität: Naturlatex passt sich dem Körper optimal an und bietet so einen hervorragenden Liegekomfort.
- Nachhaltigkeit: Als nachwachsender Rohstoff ist Naturlatex umweltfreundlich und kann recycelt werden.
- Energieeffizienz: Die Herstellung von Naturlatex benötigt nur etwa 10% der Energie, die für die Produktion von synthetischem Latex erforderlich ist.
- Allergikerfreundlichkeit: Naturlatex bietet keinen Nährboden für Hausstaubmilben oder Pilze, was es zu einem idealen Material für Allergiker macht.
Diese einzigartigen Eigenschaften machen Naturlatex zu einem hochwertigen und nachhaltigen Material, das in der Matratzenindustrie und anderen Bereichen geschätzt wird.
Vorteile von Naturlatex-Matratzen
Naturlatex-Matratzen bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einer ausgezeichneten Wahl für einen erholsamen Schlaf machen. Diese Matratzen zeichnen sich durch ihre einzigartigen Eigenschaften aus, die sowohl Komfort als auch Gesundheit fördern.
Optimale Körperanpassung
Naturlatex-Matratzen haben die bemerkenswerte Fähigkeit, sich optimal an die Körperformen anzupassen. Sie stützen den Körper sanft ab und verfügen gleichzeitig über die notwendige Festigkeit, um die Wirbelsäule in jeder Lage in Form zu halten. Die hohe Punktelastizität sorgt dafür, dass die Matratze genau dort nachgibt, wo Druck ausgeübt wird. Dies ermöglicht es Schultern und Hüften, gut einzusinken, während die Wirbelsäule orthopädisch sinnvoll abgestützt wird.
Die Anpassungsfähigkeit der Naturlatex-Matratze ist besonders vorteilhaft für Personen mit einem sensiblen Bewegungsapparat. Sie stabilisiert den Rücken und lässt Schultern und Becken sanft einsinken, was zu einer optimalen Körperhaltung während des Schlafs führt.
Druckentlastung und Komfort
Naturlatex-Matratzen bieten eine hervorragende Druckentlastung. Die Struktur des Materials, die aus vielen kleinen Luftkammern besteht, sorgt für eine gleichmäßige Druckverteilung. Dies hat zur Folge, dass Druckstellen auch bei längerem Liegen vermieden werden. Bandscheiben und Rückenmuskulatur werden angenehm entlastet, was zu einem verbesserten Schlafkomfort führt.
Ein weiterer Vorteil ist die Geräuschlosigkeit beim Drehen im Schlaf. Die Matratze passt sich stets aufs Neue an und gleicht die Luftverhältnisse aus, was besonders beweglichen Schläfern zugutekommt. Diese Eigenschaft fördert ruhigere Nächte und trägt zu einer besseren Regeneration bei.
Hygiene und Gesundheit
Naturlatex-Matratzen zeichnen sich durch hervorragende hygienische Eigenschaften aus. Die offenporige Struktur und die unzähligen Stiftkanäle garantieren eine ausgezeichnete Belüftung der Matratze. Bei jeder Bewegung im Schlaf wird Luft durch das komplexe Kammernsystem gepumpt, was zu einem stetigen Luftaustausch führt. Dies schafft ein trockenes, hygienisches Mikroklima, in dem sich Allergene, Hausstaubmilben und Keime nicht wohlfühlen.
Naturlatex bietet keinen Nährboden für Hausstaubmilben und Pilzbefall, was es zu einem idealen Material für Allergiker macht. Die Matratzen sind pflegeleicht, staubfrei und bakterienfeindlich. Zudem regulieren sie die Wärme, sodass man im Sommer ein angenehm kühles Schlafgefühl und im Winter eine gemütliche Wärme genießt.
Es ist erwähnenswert, dass 89 % der Latexmatratzen-Benutzer mit ihrem Produkt sehr zufrieden sind, was die Qualität und den Komfort dieser Matratzen unterstreicht.
Der Herstellungsprozess im Detail
Latex-Gewinnung und Aufbereitung
Der Herstellungsprozess von Naturlatex-Matratzen beginnt mit der Gewinnung des Rohstoffs. Der Latexsaft wird aus dem Kautschukbaum “Hevea Brasiliensis” gewonnen, der hauptsächlich in Südostasien und anderen tropischen Regionen angebaut wird. Diese Bäume müssen etwa sechs Jahre wachsen, bevor sie für die Ernte reif sind. Sie können eine Höhe von bis zu 40 Metern erreichen und haben einen Stammumfang von bis zu 35 Zentimetern. Im Durchschnitt produziert ein Baum täglich bis zu 80 Gramm Milchsaft und hat eine Lebensdauer von etwa 25 Jahren.
Der Latex wird durch das Anritzen der Baumrinde freigesetzt und in Behältern aufgefangen. Der Rohstoff besteht zu etwa 70% aus Wasser, 30% aus Naturkautschuk sowie aus Mineralstoffen, Harzen und Proteinen. Um den Latex zu stabilisieren und vor dem Koagulieren zu schützen, wird er mit Ammoniak und anderen antibakteriellen Stoffen behandelt. Anschließend wird die Dispersion durch Zentrifugieren, Eindampfen im Vakuum oder Aufrahmen konzentriert.
Formgebung und Vulkanisierung
Der nächste Schritt im Herstellungsprozess ist die Umwandlung des flüssigen Latex zu einem Schaum durch den Prozess der Vulkanisation. Hierfür werden Hilfsstoffe wie Zink und Schwefel benötigt. Der gesamte Prozess muss streng kontrolliert werden, um jegliche Kontamination zu vermeiden.
Es gibt zwei Hauptverfahren zur Herstellung von Naturlatex-Matratzen:
- Dunlop-Verfahren:
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- Die Latexmischung wird mit Luft aufgeschäumt.
- Der Schaum wird in eine Stahlform mit Heizstiften gegossen.
- Die Vulkanisierung erfolgt bei etwa 100°C mit Dampf oder kochendem Wasser.
- Talalay-Verfahren:
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- Die Latexmischung wird in eine Form mit Nadelstiften gefüllt und vakuumisiert.
- Die Masse wird auf -32°C schockgefroren.
- Eine Mischung aus Kohlendioxid und Luft wird eingeleitet, um das Latex zu gelieren.
- Die Vulkanisierung erfolgt bei 115°C.
Beide Verfahren erzeugen eine offenporige Zellstruktur, die für die Atmungsaktivität und Punktelastizität der Matratze verantwortlich ist.
Qualitätssicherung
Nach der Vulkanisierung durchläuft der Latexkern mehrere Qualitätssicherungsschritte. Er wird mehrmals gewaschen, um eventuelle Proteine auszuspülen, die Allergien verursachen könnten. Anschließend wird der Kern mit Heißluft getrocknet und umfangreich geprüft.
Jedes einzelne Endprodukt wird auf sein Gewicht und seine Dichte überprüft. Jedem Produktionsschritt wird ein eindeutiger Rückverfolgbarkeitscode zugewiesen, der mit den Produktionsdaten verknüpft ist. Dies ermöglicht eine schnelle Intervention im Falle eines Mangels.
Die Produktion von Naturlatex-Matratzen ist komplex und erfordert spezialisierte Fabriken. In Europa gibt es nur drei solcher Fabriken: eine in Italien, eine in Belgien und eine in Bulgarien. Die europäische Produktion unterliegt strengen Normen, sowohl in Bezug auf Arbeitsbedingungen und Sicherheitsstandards als auch auf die Qualität des Endprodukts.
Schlafkomfort und Ergonomie
Anpassung an die Körperkontur
Naturlatex-Matratzen zeichnen sich durch ihre herausragende Fähigkeit aus, sich optimal an die Körperform anzupassen. Die beispiellose Punktelastizität des Materials ermöglicht es der Matratze, genau dort nachzugeben, wo Druck ausgeübt wird. Dies führt zu einer präzisen Abbildung der individuellen Körperkontur und bietet einen hervorragenden Druckausgleich.
Der Naturlatexschaum besteht aus Millionen kleiner Bläschen und verfügt über ein komplexes Luftkammer-System. Dieses System sorgt für einen stetigen Luftaustausch, indem bei jeder Bewegung im Schlaf Luft herausgepresst und wieder eingesaugt wird. Dadurch wird ein unangenehmer Hitze- oder Feuchtigkeitsstau verhindert und ein angenehmes Schlafklima geschaffen.
Unterstützung der natürlichen Schlafposition
Viele Naturlatex-Matratzen sind mit einem 5- oder 7-Zonen-Körperstützsystem ausgestattet. Dieses System berücksichtigt die unterschiedlichen Körperzonen und deren spezifische Bedürfnisse. So wird beispielsweise der Härtegrad im Hüftbereich, der die schwerste Gewichtsposition darstellt, fester gestaltet, während der Schulterbereich weicher konzipiert ist. Dies ermöglicht es Seitenschläfern, die Schulter optimal einsinken zu lassen und minimiert den Gegendruck in dieser Zone.
Die ergonomische Gestaltung der Matratze unterstützt die natürliche S-Form der Wirbelsäule. Unabhängig von der bevorzugten Schlafposition – ob Bauch-, Seiten- oder Rückenschläfer – passt sich das Material passgenau an und bietet optimale Unterstützung. Für Rückenschläfer kann die Platzierung eines kleinen Kissens unter den Knien zusätzlich den unteren Rücken entlasten.
Reduzierung von Rückenschmerzen
Naturlatex-Matratzen haben das Potenzial, Rückenschmerzen zu lindern oder sogar ganz zu beseitigen. Die optimale Unterstützung der Wirbelsäule in ihrer natürlichen Position hilft, Verspannungen abzubauen und Schmerzen vorzubeugen. Entgegen der landläufigen Meinung ist bei Rückenschmerzen nicht unbedingt eine sehr feste Matratze erforderlich. Vielmehr ist es wichtig, dass die Matratze die richtige Balance zwischen Unterstützung und Komfort bietet.
Für Personen mit Rückenproblemen kann eine höhere Matratze von Vorteil sein, da sie das Gefühl vermittelt, noch “Luft nach unten” zu haben. Dies resultiert in einer federnderen Stützung und einem nahezu druckfreien Liegekomfort. Zusätzlich zur Matratze spielt auch die Wahl des richtigen Kopfkissens eine entscheidende Rolle. Ein Kissen mit einer Dicke zwischen 10 und 15 cm kann für verschiedene Schlafpositionen geeignet sein und hilft, die ideale Ausrichtung des Halses beizubehalten.
Naturlatex vs. synthetischer Latex
Naturlatex und synthetischer Latex sind zwei Materialien, die häufig in der Matratzenherstellung verwendet werden. Beide haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die es bei der Wahl einer Matratze zu berücksichtigen gilt.
Unterschiede in Qualität und Haltbarkeit
Naturlatex wird aus dem Milchsaft von Kautschukbäumen gewonnen und zeichnet sich durch seine hohe Qualität und Langlebigkeit aus. Matratzen aus 100% Naturlatex können eine Dichte von bis zu 95 kg/m³ erreichen, was ihnen eine hervorragende Punktelastizität verleiht. Dies bedeutet, dass sie sich optimal an die Körperkontur anpassen und einen ausgezeichneten Liegekomfort bieten.
Synthetischer Latex hingegen wird petrochemisch, also aus Erdöl, hergestellt. Obwohl er ähnliche Eigenschaften wie Naturlatex aufweist, erreicht er in der Regel eine geringere Dichte von 60-70 kg/m³. Trotzdem bietet synthetischer Latex immer noch einen besseren Komfort und Halt als viele andere Schaumstoffmatratzen.
Ein wesentlicher Vorteil von Naturlatexmatratzen ist ihre Langlebigkeit. Sie können bis zu 15 Jahre ohne hohen Qualitätsverlust verwendet werden, während synthetische Matratzen oft nach etwa 7 Jahren ausgetauscht werden müssen.
Umweltauswirkungen
In Bezug auf die Umweltauswirkungen hat Naturlatex einige Vorteile gegenüber synthetischem Latex. Der Energieaufwand bei der Herstellung einer Naturlatexmatratze beträgt nur etwa 10% im Vergleich zu dem, der für die Produktion einer synthetischen Matratze benötigt wird. Zudem ist Naturlatex frei von FCKW, Lösungsmitteln und chemischen Weichmachern, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.
Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen von Naturlatex. Der Anbau von Kautschukbäumen kann zu Monokulturen führen, die die Umwelt, insbesondere die Regenwälder, belasten. Zudem verursachen lange Transportwege zusätzliche CO2-Emissionen.
Synthetischer Latex hat den Vorteil, dass er keine Monokulturen erfordert und kürzere Transportwege hat. Allerdings basiert seine Herstellung auf nicht erneuerbaren Ressourcen und ist energieintensiver.
Preisvergleich
Der Preis ist oft ein entscheidender Faktor bei der Wahl einer Matratze. Naturlatexmatratzen sind in der Regel deutlich teurer als synthetische Latexmatratzen oder andere Schaumstoffmatratzen. Dies liegt an den höheren Produktionskosten und der aufwendigeren Gewinnung des Rohstoffs.
Synthetische Latexmatratzen sind im Vergleich erheblich günstiger. Allerdings sollte man bei der Preisbetrachtung auch die längere Lebensdauer von Naturlatexmatratzen berücksichtigen. Über die gesamte Nutzungsdauer betrachtet, kann sich die Investition in eine Naturlatexmatratze durchaus lohnen.
Es ist wichtig zu beachten, dass es auch Mischformen gibt, bei denen synthetischer Latex mit Naturlatex in einem bestimmten Verhältnis gemischt wird. Diese Matratzen können bis zu 60% Naturlatex enthalten und bieten oft einen guten Kompromiss zwischen Preis und Qualität.
Zertifizierungen und Standards
Bei der Auswahl einer Naturlatex-Matratze spielen Zertifizierungen und Standards eine wichtige Rolle. Sie geben Verbrauchern die Sicherheit, dass die Produkte bestimmte Qualitäts- und Umweltkriterien erfüllen. Drei besonders relevante Zertifizierungen sind der Öko-Tex Standard 100, der Global Organic Latex Standard (GOLS) und weitere branchenspezifische Siegel.
Öko-Tex Standard 100
Der Öko-Tex Standard 100 ist ein international anerkanntes Zertifizierungssystem für Textilien, das seit 1992 existiert. Es prüft Produkte auf etwa 100 gesundheitsgefährdende Substanzen und garantiert die Schadstofffreiheit der zertifizierten Artikel.
Das Zertifizierungsverfahren umfasst folgende Aspekte:
- Laboruntersuchungen auf Schadstoffe wie Formaldehyd, Cadmium, Nickel und Azo-Farbstoffe
- Prüfung der Farbechtheit und des hautfreundlichen pH-Werts
- Einhaltung der Europäischen Chemikalienverordnung REACh und der CPSIA-Anforderungen
Die Anforderungen variieren je nach Produktklasse, wobei für Matratzen die Klasse II (hautnah verwendete Textilien) relevant ist. Zertifizierte Produkte müssen sich alle drei Jahre einer erneuten Prüfung unterziehen, und es finden regelmäßige Kontrollen statt.
GOLS (Global Organic Latex Standard)
Der Global Organic Latex Standard (GOLS) ist ein umfassendes Zertifizierungsprogramm speziell für Naturlatexprodukte. Es wurde von der Control Union Certifications entwickelt und setzt strenge Kriterien für die gesamte Produktionskette fest.
Um das GOLS-Zertifikat zu erhalten, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Mindestens 95% des Produkts muss aus zertifiziertem, organischem Rohmaterial bestehen
- Einhaltung definierter Grenzwerte für schädliche Substanzen, Emissionen und Füllstoffe
- Erfüllung strenger sozialer Kriterien in allen Produktionsstufen
Der GOLS-Standard kontrolliert den gesamten Prozess vom Anbau über die Verarbeitung bis zur Verpackung. Er garantiert, dass der verwendete Naturlatex aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) stammt und dass auf allen Produktionsstufen strenge Umwelt- und Sozialkriterien erfüllt werden.
Weitere relevante Siegel
Neben Öko-Tex und GOLS gibt es weitere Siegel, die für Naturlatex-Matratzen relevant sind:
- QUL-Siegel: Es steht für 100% natürlichen Ursprung und strenge Schadstoffprüfung des Naturlatex.
- Standard 100 by OEKO-TEX®: Dieses Siegel wird oft von Matratzenherstellern verwendet und garantiert schadstoffgeprüfte Produkte.
- Oeko-Tex Standard 1000 und Oeko-Tex 100 Plus: Diese erweiterten Standards berücksichtigen zusätzlich ökologische und soziale Aspekte der Produktion.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Erfüllung dieser Standards oft mit höheren Produktionskosten verbunden ist. Dies spiegelt sich im Preis der Matratzen wider, garantiert aber auch eine höhere Qualität und Nachhaltigkeit des Produkts.
Tipps zur Auswahl der richtigen Naturlatex-Matratze
Härtegrad und Körpertyp
Bei der Wahl einer Naturlatex-Matratze spielt der Härtegrad eine entscheidende Rolle für den Schlafkomfort. Der optimale Härtegrad hängt vom individuellen Körpergewicht und den persönlichen Vorlieben ab. Naturlatex-Mfatratzen sind in verschiedenen Härtegraden erhältlich, typischerweise “soft”, “medium” und “firm”.
Für leichtgewichtige Personen und Seitenschläfer eignet sich oft ein weicherer Härtegrad, da er ein angenehmes Einsinken ermöglicht. Schwerere Personen und Rückenschläfer profitieren hingegen von einem festeren Härtegrad, der eine bessere Unterstützung bietet. Bauchschläfer benötigen in der Regel eine festere Matratze, um eine übermäßige Hohlkreuzbildung zu vermeiden.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Härtegrad “soft” auch für Menschen geeignet ist, die aus gesundheitlichen Gründen weicher liegen müssen, beispielsweise bei schwerer Skoliose. Der Härtegrad “medium” kann auch für leicht übergewichtige Personen oder Seitenschläfer mit breiteren Schultern geeignet sein, die eine anschmiegsamere Liegefläche bevorzugen.
Matratzenaufbau und Zonen
Hochwertige Naturlatex-Matratzen verfügen über ein ausgeklügeltes Zonensystem, das die unterschiedlichen Körperbereiche optimal unterstützt. Die meisten Modelle bieten ein 5- oder 7-Zonen-Körperstützsystem, das sich an den verschiedenen Körperzonen orientiert.
Bei einem 7-Zonen-System gibt es zusätzliche Lordosenzonen, die den Rücken besonders stärken. Die Zonen sind so gestaltet, dass sie homogen ineinander übergehen und für Personen unterschiedlicher Körpergrößen geeignet sind. Dies ermöglicht es, die Matratze nicht nur von links nach rechts, sondern auch vom Kopf- zum Fußende zu drehen, wobei die Zonen immer an der gleichen Stelle bleiben.
Die Matratzenhöhe ist ein wichtiges Qualitätskriterium. Im Allgemeinen gilt: Je höher die Matratze, desto besser der Liegekomfort. Eine höhere Matratze bietet mehr Volumen für die Körperanpassung und kann besonders für schwerere Personen vorteilhaft sein.
Testliegen und Garantien
Um die richtige Naturlatex-Matratze zu finden, ist ein ausgiebiges Testliegen unerlässlich. Viele Hersteller bieten Probeliege-Möglichkeiten an, die genutzt werden sollten. Während des Testliegens sollte man verschiedene Schlafpositionen einnehmen und auf das individuelle Liegegefühl achten.
Es ist ratsam, sich über die Garantiebedingungen und Rückgabemöglichkeiten zu informieren. Einige Hersteller bieten großzügige Rückgabefristen an, die es ermöglichen, die Matratze über einen längeren Zeitraum zu testen.
Bei der Auswahl sollte auch auf Qualitätssiegel geachtet werden. Das Siegel “Standard 100 by OEKO-TEX®” garantiert beispielsweise, dass die Matratze schadstoffgeprüft ist und sich für Allergiker eignet.
Abschließend ist zu beachten, dass etwa 30% des gesamten Liegegefühls durch den Lattenrost bestimmt wird. Eine optimale Kombination aus Matratze und Lattenrost ist daher für den bestmöglichen Schlafkomfort entscheidend.
Fazit: Naturlatex-Matratzen – Eine Investition in gesunden Schlaf
Naturlatex-Matratzen bieten eine einzigartige Mischung aus Komfort und Nachhaltigkeit. Sie haben einen positiven Einfluss auf die Schlafqualität durch ihre hervorragende Anpassungsfähigkeit an den Körper und ihre atmungsaktiven Eigenschaften. Die Verwendung von Naturlatex hat auch eine positive Auswirkung auf die Umwelt, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, der umweltfreundlich produziert werden kann.
Bei der Auswahl einer Naturlatex-Matratze ist es wichtig, auf Zertifizierungen zu achten und die richtige Härte für den eigenen Körpertyp zu wählen. Ein ausgiebiges Probeliegen hilft dabei, die perfekte Matratze zu finden. So kann man sicherstellen, dass man in eine Matratze investiert, die nicht nur bequem ist, sondern auch lange hält und den eigenen Bedürfnissen entspricht.